Kritiken zum Film:
STAHLNETZ - PSI
2002: TVspielfilm.de
Überzeugende Figuren in authentischer StoryTV-Krimi nach einem wahren Fall. Kidnapper erwischen irrtümlich das falsche Kind.
Um seinem Bruder Ole (Hans Uwe Bauer) eine lebensrettende Therapie in den USA zu finanzieren, will Larry (Max Hopp) ein Millionärskind entführen. Doch das Duo greift sich Micha, Tochter eines Hausmeisters. Die Kommissare Borowski (Axel Milberg) und Anna (Lisa Martinek) warten vergeblich auf eine Lösegeldforderung… Wieder ein Fernsehkrimi, der mit treffenden Milieuschilderungen glänzt. Axel Milberg gibt einen misanthropischen Eigenbrötler. Getreu der „Stahlnetz“-Dramaturgie kommentiert er den Fall aus dem „Off“.
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2002-05-04: Frankfurter Allgemeine Zeitung
von Alexander Bartl:
Warte, warte noch ein Weilchen - Wunschtraumelegie: In "Stahlnetz: PSI" von Markus Imboden ist das Verbrechen dehnbar... Es geht nicht um lärmende Verbrechen, eingebettet in einen opulenten Action-Rahmen, sondern um Menschen am Rande der Verzweiflung. Kein Schuß fällt, niemand vergießt Blut, und trotzdem gelingt dem Schweizer Regisseur Markus Imboden ein beachtliches Porträt von Menschen in der Krise, das den Schmerz ins Innere der Figuren lenkt und die zermürbende Kraft des stillen Terrors einfängt. ...Binnen neunzig Minuten entfaltet Imboden vier Lebenspläne, welche Spannung aus der Ratlosigkeit schöpfen. Das adelt diesen "Stahlnetz"-Fall, der sich gewissenhaft und ohne Eile in die Milieus vertieft. "PSI", so erfährt man am Ende, bezeichnet ein parapsychologisches Phänomen, das Tatsachen vorspiegelt, dort, wo dieser beklemmend realistische Krimi unterschwellig neue Fragen aufwirft.